Die Hauptvortragenden und ihre Beiträge

... möchten wir Ihnen kurz vorstellen ...

Florian Pfaff

Major der Bundeswehr, München

Keine Software für Angriffskriege -
Zur straflosen Verweigerung der Mitarbeit am Irak-Krieg

Kurzfassung: wird ergänzt ...

CV:
Florian Pfaff, geb. 1957 in München. 1976 Wehrpflichtiger der Bundeswehr, später Berufssoldat und Mitglied im DARMSTÄDTER SIGNAL. Studierte 1978-1981 in München Pädagogik mit Hauptinteressengebiet Lerntheorien. Diplomarbeit: "Lernen auf Maschinen".
Bekannt durch seine Verweigerung an der Mitarbeit bei der Erstellung von Computersoftware für die Bundeswehr, die auch für den Irak-Krieg hätte verwendet werden können. Während ihn die Bundeswehr entlassen wollte, wurde seiner Berufung vor dem Bundeswerwaltungsgericht stattgegeben. Seither kann jeder Soldat, der ernsthafte Gewissensgründe vorbringt, die Mitarbeit an Verbrechen wie dem Irak-Krieg auch aus Gewissensgründen ungestraft verweigern.
Florian Pfaff arbeitet derzeit bei der Bundeswehr im Sanitätsamt in München.

Prof. Dr. Wolfgang Coy

Humboldt-Universität zu Berlin

Volksvermögen und Geistiges Eigentum

Kurzfassung: wird ergänzt ...

CV:
Siehe Home Page Prof. Dr. Wolfgang Coy

Dr. Sarah Spiekermann

Humboldt-Universität zu Berlin

Ubiquitous Computing -
soziale und ökonomische Aspekte bei einer Technikfolgenabschätzung

Kurzfassung:
Der Begriff des „Ubiquitous Computing“ geht zurück auf Mark Weiser, der 1989 in seinem Aufsatz „The Computer for the 21st Century“ eine Vision vorstellte, in welcher der (Personal-) Computer als Gerät verschwindet und durch „intelligente Gegenstände“ ersetzt wird. Mittlerweile ist durch den technischen Fortschritt insbesondere im Bereich der mobilen und drahtlosen Kommunikation ein Punkt erreicht, an dem dieses Ubiquitous Computing - das „allgegenwärtige Rechnen“ - langsam Wirklichkeit wird. Ein breiter Einsatz von RFID-basierten Funkchips etwa, wie er derzeit im Einzelhandel geplant ist, aber auch das rasante Wachstum von ortsbasierten Diensten („Location Based Services“) sind aktuelle Beispiele.
Der Vortrag beschäftigt sich mit sozialen und ökonomischen Herausforderungen, die mit dem Ubiquitous Computing einhergehen. Bei den sozialen Auswirkungen geht es zum einen um die zentrale Frage, wie Privatsphäre in allgegenwärtigen Rechnerumgebungen erhalten bleiben kann. Werden die Menschen ein allgegenwärtiges Verfolgen ihrer Aktivitäten akzeptieren? Und wovon hängt hier die Akzeptanz ab? Gleichzeitig stellt sich die Frage, wie Menschen mit intelligenten und potenziell autonom agierenden Objekten umgehen werden. Bleibt zu wenig Kontrolle in den Händen der Nutzer, so kann es leicht zu 'Technologiepaternalismus' kommen.
Neben diesen sozialen Fragestellungen soll auch auf die Frage nach zukünftigen Geschäftsmodellen eingegangen werden und Herausforderungen, die das Ubiquitous Computing hier mit sich bringt: Ortsbasierte und personalisierte Dienste, individuelle Bepreisung von Gütern, Echtzeittransparenz von Warenströmen... Die Technologien des Ubiquitous Computing versprechen eine Fülle von Veränderungen für wirtschaftliche Prozesse. Gleichzeitig können bestehende Wertschöpfungsstrukturen, Standardisierungsprozesse und der Umgang mit Patenten jedoch auch nicht zu unterschätzende Hemmnisse für die Ausschöpfung der Potenziale darstellen. Grundlage des Vortrags bilden Forschungsarbeiten, die am Berliner Forschungszentrum Internetökonomie - InterVal (http://interval.hu-berlin.de) sowie im Rahmen von TAUCIS (Technikfolgen-Abschätzung Ubiquitäres Computing und Informationelle Selbstbestimmung) (http://www.wiwi.hu-berlin.de/~sspiek/TAUCIS.htm) erarbeitet wurden.

CV:
Sarah Spiekermann hat ihre Dissertation zum Thema "Online information search with electronic agents" am Institut für Wirtschaftsinformatik der Humboldt-Universität Anfang 2002 abgeschlossen. Derzeit leitet sie das Berliner Forschungszentrum Internetökonomie (InterVal), wo sie inhaltlich stark in die Forschung an E-Privacy Themen, Wissensmanagement und E-Business involviert ist. Sie leitet ferner zusammen mit dem Unabhängigen Landesdatenschutzzentrum Schleswig Holstein (ULD) das Projekt TAUCIS, in dem die sozialen, technischen und ökonomischen Auswirkungen des Ubiquitous Computing erforscht werden. Sarah lehrt am Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik das Fach "Information Systems and E-Business". Sie ist 31 Jahre alt, studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Passau und an der EAP-ESCP in Paris, Oxford und Berlin und erwarb einen Master of Science von der University of Aston (Birmingham, UK), in dessen Rahmen sie Fragen der interkulturellen Mitarbeitermotivation untersucht hat. Vor ihrer Tätigkeit an der Humboldt-Universität arbeitete sie als Beraterin für die Strategieberatung A.T.Kearney und als Leiterin der EMEA Business Intelligence für das amerikanische Softwarehaus Openwave Systems.